Hilfen zur Erziehung sind in Deutschland
staatliche Leistungen der Jugendhilfe für
Familien mit Kindern. Gesetzlich geregelt
sind diese Hilfen im Kinder- und
Jugendhilfegesetz des SGB VIII und werden
nach Durchführung des Hilfeplanverfahrens
von den örtlich zuständigen Jugendämtern
gewährleistet.
Unsere Einrichtung steht seit vielen Jahren
im Dienste der Berliner Jugendhilfe und hat
sich hierbei eine umfangreiche soziale
Erfahrung erarbeitet. Wir kooperieren in
unserer Arbeit im Rahmen der Jugendhilfe mit
der im Bezirk und im Stadtgebiet vorhandenen
sozialen Infrastrukturen.
Unter Pädagogik verstehen wir das bewusste
Bereitstellen oder Ausnützen von
Lernmöglichkeiten. Dabei gehen wir bewusst,
planvoll, methodisch und zielgerichtet vor
und verantworten unser Vorgehen.
Das heißt, wir machen uns Gedanken, was wir
erreichen möchten. Wir überlegen
Erziehungsziele, die dazu passenden Methoden
die Ziele zu realisieren und können ebenso
begründen, warum dieses Vorgehen notwendig
ist.
Vorraussetzung für Erziehung ist ein
gewachsenes Vertrauensverhältnis zwischen
den am Prozess beteiligten Personen.
Arbeitsschwerpunkte der Stiftung Haus Pius
XII
Familiärer und konstanter Bezugsrahmen für
die Kinder und Jugendlichen
Unser pädagogisches Handeln ist darauf
ausgerichtet, jedes uns anvertraute Kind,
jeden Jugendlichen und jeden jungen Menschen
entsprechend seiner Situation und
Möglichkeiten individuell zu fördern.
Eingebettet in eine familiäre Wohnstruktur
mit einer innewohnenden Pädagogenfamilie und
einem Fachpersonal, das die Bereitschaft
zeigt, sein Engagement in unsere Einrichtung
langfristig einzubringen, versuchen wir den
uns anvertrauten Menschen sichere
Beziehungsstrukturen zu schaffen,
Beziehungswechsel möglichst zu ersparen und
einen langfristig, konstanten Bezugsrahmen
zu eröffnen.
Beteiligung der Kinder und Jugendlichen
Die Kinder und Jugendlichen werden ihrem
Alter entsprechend an Planungen und
Entscheidungsprozessen zu ihren persönlichen
Angelegenheiten und des Gruppengeschehens
beteiligt. Die verbindlichen, täglichen
gemeinsamen Mahlzeiten bieten die
Möglichkeit des gegenseitigen Austausches.
Zudem finden regelmäßige Gruppensitzungen
statt, welche die Kinder und Jugendlichen
gemeinsam mit ihren Erziehern und Betreuern
vorbereiten und gestalten.
Elternarbeit
Eine systematische, konstruktive
Elternarbeit ist heute ein wesentlicher Teil
der pädagogischen Arbeit, der zur
Effektivität der Heimerziehung beiträgt. Die
Stiftung Haus Pius XII versucht mit
elternaktivierender Arbeit, den
Heimaufenthalt so effektiv und kurz wie
möglich zu gestalten.
Schulische Förderung
Die Arbeit der Erzieher/innen zielt in der
Auseinandersetzung mit den Kindern darauf,
ihre Schulschwierigkeiten zu begreifen,
Motivation zu wecken und Hilfestellung zu
geben, um so einen regelmäßigen Schulbesuch
und möglichst einen Schulabschluss zu
erreichen. Das bedeutet eine enge
Zusammenarbeit mit den Schulen und
schulische Förderung in individueller
Einzelbetreuung. Diese Aufgabe wird durch
den Einsatz einer schul- und
ausbildungsbegleitenden Hilfe gestützt.
Berufliche Orientierung und Ausbildung
Die Auseinandersetzung mit Berufsbildern
durch Betriebsbesichtigungen, Praktika,
Schülerjobs soll die Jugendlichen frühzeitig
auf ein berufliches Leben vorbereiten. Die
enge und konstante Begleitung der
Jugendlichen in ihrer beruflichen Ausbildung
wie auch die Stützung und Förderung in den
daraus entstehenden Aufgaben ist
wesentlicher Bestandteil unserer
pädagogischen Hilfen. Auch hier kümmert sich
die ausbildungsbegleitende Hilfe um den
individuellen Erfolg der Jugendlichen.
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